Mit der eher unscheinbaren Dornier Do 27 begann nach dem 2. Weltkrieg wieder der Serienbau von Flugzeugen. Die Do 27 war ursprünglich als militärischer Nahaufklärer und als Kurier- und Verbindungsflugzeug entworfen worden. Die erste Maschine flog am 17. Oktober 1956, und Anfang Januar 1957 übernahm die gerade gegründete Bundeswehr die ersten Flugzeuge.
Die Dornier Do 27 der Lufthansa Berlin Stiftung
Bis zum Ende der Produktion 1965 verließen über 600 Flugzeuge die Werkhallen. Auch in Spanien wurde eine kleine Serie gefertigt. Die Do 27 zeichnet sich durch ihre hervorragenden Kurzstart- und Landeeigenschaften aus. Bei Heer, Marine und Luftwaffe flogen insgesamt 428 Stück. Sie dienten als Nahaufklärer, Trainer, Kurierflugzeug und als Bedarfstransporter sowie als Absetzmaschine in der Ausbildung von Fallschirmjägern. In den Siebziger und Achtziger Jahren musterte die Bundeswehr ihre Flugzeuge nach und nach aus, aber die Do 27 blieb als Sportflugzeug bis heute in Deutschland und in anderen Ländern weit verbreitet. Der Tierfilmer Bernhard Grzimek nutzte mit seinem Sohn Michael eine Do 27 in Zebrabemalung bei seinen Dreharbeiten in Ostafrika. So entstand der Film „Serengeti darf nicht sterben“. Leider verunglückte Michael Grzimek am 10. Januar 1959 tödlich. Der tödliche Flugzeugabsturz ereignete sich, als er im Flug in 200 Metern Höhe mit einem Altweltgeier zusammenstieß. Weitere spektakuläre Flugzeugabstürze sind glücklicherweise nicht bekannt.
Bei der Lufthansa Berlin-Stiftung fliegt die hier vorgestellte Do 27 mit der Zulassung D-EDNU. Sie dient zur Umschulung von Piloten auf die auch der Lufthansa Berlin-Stiftung gehörenden Junkers Ju 52 D-AQUI. Der Grund ist einfach: Flugzeuge mit Spornrad sind seit langem aus der Flotte der Lufthansa verschwunden. Um sie sicher landen zu können, bedarf es aber eines speziellen Trainings, für das die Ju 52 selbst zu wertvoll ist.
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Bildnachweis: © #1 bomberpilot via Wikimedia Commons, #2 + #3 + #4 + #5 + #6 + #7 + #8 Jürgen Petersen