Heutzutage mit ihren Eltern oft und gern auf Reisen, sogar auf Fernreisen. Das Fliegen mit Baby ist für viele Eltern normal und man stellt sich die Frage: „Wie alt sollte das Baby beim Fliegen sein?“ Um an Bord gehen zu dürfen, müssen Babys mindestens zwischen sieben und vierzehn Tage alt sein. Doch was gilt es, bereits im Vorfeld, zu beachten?
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Fliegen mit Baby: Eine Belastung
Für Babys stellt das Fliegen eine größere Belastung dar, als für die Eltern und größeren Geschwister. Der Luft- und Sauerstoffdruck sinkt, sodass es zu einem Sauerstoffmangel im Gewebe kommt. Das Baby versucht, das mit mehr Atemzügen auszugleichen. Doch die Luftfeuchtigkeit ist gering und so trocknen die Atemwege aus. Es besteht jedoch keine Lebensgefahr, sondern ist nur ein wenig unangenehm für das Baby.
Babys, die zum Geburtstermin geboren wurden und völlig gesund sind, können deshalb auch nach sieben bis vierzehn Tagen in ein Flugzeug steigen. Um den Druckausgleich auszugleichen, sollte das Baby beim Start und der Landung gestillt werden. Alternativ kann das Fläschchen angeboten werden.
Wann sollte ein Baby nicht fliegen?
- Ist ein Baby noch keine sechs Monate alt und hat eine akute Atemwegsinfektion sollte es nicht fliegen. Es besteht die Gefahr, dass es zu einem Atemstillstand kommt.
- Frühchen, die bereits im ersten Lebensjahr fliegen möchten, sollten vorher von einem Kinderfacharzt untersucht werden. In den ersten Monaten wird bei Frühchen generell davon abgeraten.
- Babys, die unter einem Lungenhochdruck leiden, sollte man das Fliegen ganz ersparen.
Fliegen mit Baby: Auf die Vorbereitung kommt es an
Babys benötigen für das Reisen ins Ausland bereits einen Reisepass. Informationen zum Reisepass finden sich auf der Webseite des BMI (Bundesministerium des Inneren). Auch über die Sitzmöglichkeiten im Flugzeug sollten sich Eltern Gedanken machen, denn schließlich kann so ein Flug sehr lange dauern, erst recht wenn es sich um einen Langstreckenflug handelt.
Bei den meisten Fluggesellschaften müssen Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren in Begleitung eines Erwachsenen reisen und auf dessen Schoß Platz nehmen. Kleine Kinder haben generell keinen Anspruch auf einen eigenen Sitz an Bord, es sei denn, die Eltern haben eine Buchung mit Kinderermäßigung statt einer Kleinkindbuchung gewählt.
Viele Fluggesellschaften verfügen in ihren Flugzeugen in der ersten Reihe über ein Baby-Körbchen, welches an der Bordwand angebracht ist. Geeignet ist es für Kinder bis 8 Kilogramm. Es muss aber in einem Servicecenter reserviert werden. Für den reibungslosen entspannten Urlaubsbeginn ist der rechtzeitige Check-In eine gute Voraussetzung. So entgehen Eltern langen Wartezeiten.
Welcher Sitzplatz ist geeignet:
- für ein Baby in einem Kindersitz vorzugsweise ein Fenstersitz,
- Eltern oder andere Begleitpersonen sitzen daneben,
- bitte beachten – Sitzplätze in den Notausgangsreihen und nach Kabinentrennwänden sind nicht für die Unterbringung von Kindersitzen geeignet,
- wenn eigene Kindersitze genutzt werden, dürfen andere Fluggäste in ihrem Reisekomfort oder im Falle einer Evakuierung nicht beeinträchtigt werden.
Pre-Boarding für das Fliegen mit einem Baby
Jede Fluggesellschaft bietet inzwischen einen Check-In am Vorabend an. So darf man am Flugtag direkt zur Passkontrolle gehen. Doch bei den meisten Fluglinien gibt es auch das Pre-Boarding. So können Eltern, die mit kleinen Kindern oder Baby fliegen, ruhig und entspannt in den Flieger steigen. Allerdings sitzt man auch länger auf seinem Sitz.
Es gibt allerdings auch folgende Lösung: Ein Elternteil nutzt das Pre-Boarding und richtet den Sitz her, der andere Elternteil kommt mit dem Baby erst am Ende des Boardings zum Flieger.
Den Kinderwagen bereits mit dem Gepäck aufgeben
Der Kinderwagen kann bereits mit dem Gepäck aufgegeben werden, wenn die Fluglinie einen Leihbuggy zur Verfügung stellt. Alternativ kann man den Kinderwagen auch beim Einsteigen abgeben und erhält ihn beim Aussteigen wieder. So werden Wartezeiten leichter händelbar. Aber bitte vorher mit der Fluglinie abstimmen.
Eltern sollten sich direkt bei der Gepäckaufgabe informieren, ob die Mitnahme und die Auslieferung des Kinderwagens direkt am Flugzeug möglich ist. Die Flughafenmitarbeiter müssen auch darüber informiert werden, wenn der Buggy oder Kinderwagen auf einer Umsteigestation benötigt wird.
Für Babys sollten Eltern im Handgepäck für alle Fälle folgende Dinge parat haben:
- Wechselkleidung
- Windeln
- Feucht- und Reinigungstücher
- so nötig Brei und das Trinkfläschchen.
Babynahrung unterliegt übrigens nicht den strengen EU-Handgepäckbestimmungen. Es dürfen also auch mehr als 100 ml mitgeführt werden. Viel Trinken ist für das Baby sehr wichtig, weil die Luft im Flugzeug extrem trocken ist. Fruchtsäfte, Tee und Wasser sind beim Fliegen mit Baby empfehlenswert.
Da es im Flieger zu Temperaturschwankungen kommen kann, empfiehlt sich für das Baby der Zwiebellook. Einfach mehrer dünne Kleidungsstücke übereinander anziehen und entsprechend der Temperatur an- oder ausziehen. Aufgrund der Klimatisierung kann das Baby auch schnell einmal frieren, deshalb sollte eine Kuscheldecke immer dabei sein.
Altersgerechtes Spielzeug lässt die Zeit im Flugzeug schneller vergehen und verhindert Stress. Mit etwas Glück schläft das Baby sogar die ganze Zeit im Flugzeug. Haben Eltern dennoch ein Problem, sollten sie sich nicht scheuen das Bordpersonal zu fragen, ob sie behilflich sein können. Die Crew ist in der Regel sehr entgegenkommend und immer hilfsbereit.
Reisetipps für das Fliegen mit Baby
- Check-up beim Kinderarzt
- Impfstatus abklären
- so möglich, den Zeitpunkt des Fluges mit den Zeiten des Babys abstimmen
- einen Kinderreisepass beantragen
- Sitzplatzreservierung
- rechtzeitiger Check-In
- Druckausgleich im Flugzeug beachten
- Wechselkleidung, Windeln, Kuscheldecke, Lieblingsspielzeug
- Nahrung
- entspannt bleiben, auch wenn es mal stressig wird
- das Bordpersonal um Hilfe bitten
Rechtzeitig das Babykörbchen reservieren
Damit Stress erst gar nicht aufkommt, sollten Eltern bereits beim Buchen das Babykörbchen in der ersten Reihe und das Freigepäck für das Baby reservieren. Diese Plätze sind nämlich heiß begehrt. An dieser Stelle im Flugzeug haben auch Eltern etwas mehr Beinfreiheit und man kann das Baby auch schon mal auf den Boden setzen, wenn es etwas älter ist oder es krabbeln lassen. Eltern müssen auch keinen eigenen Sitzplatz bezahlen. Bringen Eltern den eigenen Kindersitz mit, muss dieser Platz extra gezahlt werden.
Der eigens mitgebrachte Kindersitz muss für Flugreisen zertifiziert sein und auf den Sitz passen (43 cm x 43 cm). Es können auch andere Autokindersitze mit den angegebenen Maßen an Bord mitgenommen werden. Diese dürfen aus Sicherheitsgründen während dem Start, der Landung und während das Anschnallzeichen leuchtet, nicht verwendet werden.
Was tun, wenn das Baby unentwegt schreit?
Es lässt sich nicht vermeiden, selbst wenn Eltern an alles gedacht haben. Das Baby schreit oder trotzt und lässt sich nicht auf Knopfdruck abschalten. Es gibt Mitreisende, die zeigen sich verständnisvoll und andere Passagiere beschweren sich beim Bordpersonal. Die Eltern werden nervös, was sich auf das Kind überträgt und die ganze Situation noch verschlimmert. Sollte es möglich sein, wird die Kabinencrew in einem solchen Fall einen anderen Sitz organisieren. So wird die Situation rasch und problemlos entschärft.
Fliegen mit Baby: Was gilt es sonst noch zu beachten?
- Generell ist es sinnvoll, die Flugzeiten auf die Schlafzeiten des Babys zu legen. Manchmal ist ein direkter Nachtflug die perfekte Lösung. Für andere Babys, die durch die neue ungewohnte Umgebung nicht abschalten können, ist es nicht möglich, in den Schlaf zu finden. Wer tagsüber fliegt, kann sich vielleicht beim Umsteigen die Beine vertreten.
- Als Familie mit Kindern hat man immer Priorität beim Einsteigen in das Flugzeug. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, kann die Warteschlange beim Einchecken übersprungen werden. Meist gibt es einen Schalter für Familien separat. Das gilt auch für die Passkontrolle und beim Sicherheitscheck. Das macht Fliegen mit einem Baby viel einfacher.
- Wird kein eigener Sitzplatz für das Baby gebucht, bekommt es einen Schlaufengurt, der Loop Belt genannt wird. Mit diesem Gurt ist das Baby mit Mamas oder Papas Gurt verbunden. Die Sicherheit mit diesem Gurt beim Fliegen mit einem Baby ist allerdings heftig umstritten.
- Babygläschen, Milchpulver, Wasser, eine Trinkflasche, usw. können problemlos mit ins Flugzeug genommen werden. Ist alles zusammen in eine Tasche gepackt, gibt es bei der Sicherheitskontrolle keine Probleme. Für ältere Kinder können verschiedene Snacks eingepackt werden. Babys, die keinen eigenen Sitzplatz haben, bekommen meist auch kein Essen im Flieger. Nachfragen lohnt sich. Auch Kindermenüs müssen bei der Airline vorbestellt werden.
- Wickeltische gibt es auf der Flugzeugtoilette. Doch die ist eng und unbequem. Eine Wickelunterlage, ganz besonders bei kleinen Babys, sollte deshalb unbedingt ins Handgepäck. Auch die Windel zum Wechseln sollte beim Fliegen mit einem Baby nicht vergessen werden.
Fliegen mit Baby: Das Handgepäck
Je nach Alter und Anspruch des Babys kann das Gepäck ganz unterschiedlich ausfallen. Hier ein Vorschlag für das Fliegen mit Baby:
- 1 bis 2 Windeln
- Feuchttücher
- 2 Lätzchen
- Sachen zum Wechseln
- 1 Babytrage
- das Lieblingsstofftier
- 1 Babydecke
- 2 Trinkflaschen
- ausreichend Babynahrung
Und wenn es dem Baby zu langweilig wird?
- Am besten nimmt man zwei bis drei neue Spielzeuge mit, die das Baby noch nicht kennt. Dann ist es mit der Entdeckung eine Weile beschäftigt. Es gibt Fluggesellschaften, da bekommen Babys und Kleinkinder eine Überraschungstüte. Sie ist gefüllt mit Spielzeug oder Malsachen. Auch eine Hand- oder Fingerpuppe kann helfen, Zeit zu überbrücken, in dem sie während des Fluges lustige Geschichten erzählt.
- Auch Bücher für Babys und Kleinkinder eignen sich gut zum Ablenken. Vielleicht das Lieblingsbuch und ein neues unbekanntes Buch. Dann ist Entdeckerdrang groß.
- Das Board Entertainment kann für ältere Babys und Kleinkinder genutzt werden. Hier können auch schon mal ein paar Kinderfilme geschaut werden.
- Wenn nichts mehr hilft, einfach das Baby auf den Arm nehmen und durch das Flugzeug gehen. Es findet sich immer eine Stewardess oder ein anderer Passagier, der sich mit dem Baby ein wenig beschäftigt oder unterhält. So wird das Baby wunderbar abgelenkt. Nicht alle Babys mögen das, aber abgelenkt wird es in jedem Fall und vielleicht schläft es auf dem Arm ja auch ein.
Es empfiehlt sich also vor einer Flugreise, insbesondere einem Langstreckenflug entspannt zu bleiben und sich keinen unnötigen Stress zu machen. Fliegen mit Baby ist heute an der Tagesordnung und Eltern sind mit ihrem Baby nicht allein. Die Crew und das Personal am Flughafen stehen hilfreich zur Seite.
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